AusAusbau der DB-Trasse zwischen Karlsruhe und Basel

Hintergrund: Alpentransversale
Bei dem Drei-Länder-Verkehrs-Kongreß 1988 entschieden sich Deutschland, Frankreich und
die Schweiz für den 4-spurigen Ausbau der Rheintalstrecke zwischen Karlsruhe und Basel, mit dem Ziel den Anschluss an die Alpentransversale zu gewährleisten. Das Konzept der Alpentransversale sieht vor, den Transitverkehr durch die Schweiz auf die Schiene zu verlegen. Hierfür werden in der Schweiz bestehende Strecken ausgebaut, Strategische Gesamtplanung 2003 bis 2030, siehe Studie
Trilaterale Plattform Basiliensis

Auftrag der Bahn
Der Auftrag des Eisenbahn-Bundesamtes an die DB Bahn lautet: Ausbau der bestehenden Bahntrasse um zwei zusätzliche Gleise, mit möglichst geringem Landschaftsverbrauch und geringen Kosten. Von der Bahn wurden bereits Anfang der 90er Jahre ein Konzept erarbeitet. Das Projekt wurde 1994 gestoppt und im Jahr 2000 fortgesetzt.

Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB Netz – SNCF/RFF

Die Studie „Verkehrsführung im Raum Basel “ (Schlussbericht von Juni 2002), ein Gemeinschaftswerk von SBB, DB AG, SNCF und RFF, kommt zum Schluss, dass die Kapazität der Zulaufstrecken nach Basel nicht genügen wird, um die Verkehrsströme nach dem Jahr 2010 zu bewältigen. Die ”Plattform basiliensis” beschreibt die notwendigen Infrastrukturausbauten in zeitlichen Schritten und definiert ein erstes Massnahmenpaket (für den Zeithorizont 2003 – 2010) mit den Verantwortlichkeiten. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Trassennachfrage sind die nachfolgenden Massnahmenpakete (Zeithorizont 2010 –2030) zu gegebener Zeit auf die neuen Anforderungen auszurichten.

Strategische Gesamtplanung 2003 – 2030

 

Zeitraum

Massnahmen

2005-2010

Deutschland: 1. Etappe der Ausbau-/Neubaustrecke Karlsruhe – Basel (4-Spur Karlsruhe – Offenburg und Buggingen – Basel Badischer Bahnhof)
Frankreich: Leistungssteigerungsmassnahmen auf der Achse Strasbourg – St-Louis in den Räumen Erstein, Sélestat und Sierentz
Schweiz: Lötschberg-Basistunnel

2010-2015

Deutschland: Fertigstellung der Ausbau-/Neubaustrecke Karlsruhe – Basel (durchgehende 4-Gleisigkeit Karlsruhe– Basel)
Frankreich: EuroAirport Basel (EAP) als Durchgangsbahnhof; Leistungssteigerungsmassnahmen auf der Achse Strasbourg – St-Louis im Raum Bollwiller
Schweiz: Gotthard-Basistunnel

2015-2020

Deutschland: Endausbau der Ausbaustrecke Oberhausen– Emmerich – Grenze D/NL (Anbindung der niederländischen Betuwe-Route)
Schweiz: Ceneri-Basistunnel; Bahn 2000 2. Etappe und Regio-S-Bahn Basel mit ¼h-Takt im Kernbereich inkl. SBahn-Ring Basel SBB – Basel Badischer Bahnhof

2020-2030

Schweiz: Vollausbau der NEAT Gotthard zwischen Arth-Goldau – Lugano – Italien

 

Verkehrsentwicklung auf der Strecke Karlsruhe – Basel
(die aus Frankreich kommenden Züge sind hier nicht berücksichtigt)

 

Jahr

Personenzüge / Tag

Güterzüge* / Tag

Gesamtzahl Züge / Tag

2002

90

150

240

2007

180

210

390

2012

230

250

480

2020

230

260

490

2030

230

280

510

 

* Güterzuglängen bis zu 1500 m

Beschlüsse

Die „Plattform basiliensis“ wird von den unterzeichnenden Bahnen als strategische Stossrichtung zur Verkehrsführung und Infrastrukturentwicklung im Raum Basel anerkannt.

Die Massnahmen für den Zeithorizont 2003-2010 (Paket 1) werden durch die jeweils verantwortlichen Bahnen unter Berücksichtigung der politischen Entscheidungen zeitgerecht umgesetzt.

Die unterzeichnenden Bahnen verpflichten sich, die Diskussion über die Finanzierung der notwendigen Infrastrukturausbauten bei ihren jeweiligen Ministerien zu initiieren und aktiv zu unterstützen.

Um die trilaterale Koordination zur Umsetzung des Massnahmenpaketes 1 (Zeithorizont 2003-2010) sicherzustellen, schlagen die unterzeichnenden Bahnen ihren Ministerien vor, ein „Comité de pilotage trilatéral / Trilateraler Lenkungsausschuss“ (föderale Ministerien, Regionen, Bahnen) zu schaffen, basierend auf den bestehenden Organisationen „Comité de pilotage franco-suisse“, „Comité de pilotage franco-allemand“ und „Lenkungsausschuss Nord“ (D-CH).

Für die Infrastrukturmodule 9 bis 11 (Planungsstudie Mulhouse – Müllheim inkl. Südkurve Müllheim, Leistungssteigerung Basel Bad Bf – Bad Säckingen, Planungsstudie Bypass Hochrhein) ist nach Abschluss der jeweiligen Planungsstudie in den „Comités de pilotage“ bzw. Lenkungsausschüssen das weitere Vorgehen festzulegen.

Quelle:
Plattform Basiliensis.pdf   download_48